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Schweizer Firma baut in VSWie Millionenprojekt für Wasserstoff umgesetzt wird
(red/pm)
06.06.2024 - 14:52 Uhr
Millionenprojekt in VS: Die Infener AG aus der Schweiz investiert im Gewerbegebiet Salzgrube im Zentralbereich. Im Mittelpunkt steht die zukunftsweisende Technologie Wasserstoff.
Eine Millioneninvestition platziert Villingen-Schwenningen auf der bundesweiten Wasserstoff-Landkarte.
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Die Infener AG, Vorreiter in der Produktion von dezentralen und nachhaltigen Wasserstofflösungen für regionale Industriepartner, hat am Donnerstag gemeinsam mit Oberbürgermeister Jürgen Roth (CDU) den Startschuss für den Bau eines innovativen H2-Hubs in VS gegeben.
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Der Hub wird auf einer Fläche von etwa 10 000 Quadratmeter im Industriegebiet Salzgrube entstehen. Ab 2026 soll die Anlage sukzessive eine Elektrolysekapazität von bis zu 20 Megawatt (MW) erreichen und jährlich etwa 2000 Tonnen grünen Wasserstoff produzieren, heißt es in einer gemeinsamen Pressemitteilung der Infener AG und der Stadt VS.
Produktionsstart 2026
Der Hub beginnt die Produktion 2026 mit einer 5-MW-Elektrolysekapazität und wird über einen Zeitraum von fünf Jahren auf 20 MW hochskaliert, um den Energiebedarf der regionalen Logistik-, Verkehrs- und Industriebranche dezentral, effizient und umweltfreundlich zu decken, schreiben Firma und Stadt.
Das Design des Hubs wurde vom Hamburger Architektur- und Design-Büro Hadi Teherani entworfen. Die Projektbetreuung vor Ort übernimmt das Architekturbüro Schleicher. Die Investitionen für den Hub belaufen sich voraussichtlich auf 45 Millionen Euro.
Oberbürgermeister Jürgen Roth betont: „Wasserstoff ist ein zentraler Baustein in der Energieversorgung der Zukunft. Für Städte, Unternehmen und öffentliche Einrichtungen. Dafür braucht es dezentrale Lösungen und Investitionen. Die kommende Ansiedlung des H2-Hubs ist eine solche Lösung. Sie ist konkrete Klima-Politik: für die Stadt Villingen-Schwenningen, für die Raumschaft von Schwarzwald, Alb und Bodensee. Wir freuen uns, dass Villingen-Schwenningen als Oberzentrum jetzt seine Vorreiterrolle im Bereich der Produktion und Versorgung von Wasserstoff forcieren kann.“
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Vor dem Hintergrund, dass die Industrieregion voraussichtlich vor 2040 nicht an die überregionale Wasserstoffpipeline angebunden wird und aktuelle Studien den Wasserstoffbedarf bis 2030 68 Prozent höher einschätzen (etwa 94 bis 125 TWh) als 2023 erwartet (56 TWh), sind Dezentralität und regionale Unabhängigkeit wesentliche Bestandteile der regionalen Wasserstoffstrategie, erklären die Beteiligten.
Wie funktioniert es?
Infener CEO und Co-Founder Joel Vogl erklärt: „Unser Hub nutzt die überschüssige erneuerbare Energie in Villingen-Schwenningen, um grünen Wasserstoff zu produzieren und direkt vor Ort für industrielle Prozesse oder die Verkehrsbranche bereitzustellen. Damit bieten wir eine maßgeschneiderte Ergänzung zu zentralen Wasserstoffversorgungssystemen und ermöglichen es der regionalen Industrie, zeitnah und effektiv zu dekarbonisieren – und gleichzeitig das Stromnetz zu entlasten.“
Auch die Abwärme aus dem Wasserstoff-Produktionsprozess, der Elektrolyse, werde als Energiequelle für Wärmenetze oder Industrieprozesse nutzbar sein. Der ebenfalls bei der Elektrolyse anfallende hochwertige Sauerstoff werde vor allem für die Oxyfuel-Verbrennung eingesetzt und hilft dabei, Industrieprozesse effektiver zu dekarbonisieren, erläutern Infener AG und Stadt. Die Energie für den Betrieb der Anlage werde aus Direktverträgen mit Betreibern (PPAs) von Wind- und Photovoltaikanlagen in der Region geliefert.
Abnehmer aus Logistik
Bereits jetzt konnten potenzielle Abnehmer aus der regionalen Logistik- und Industriebranche, darunter der Logistiker Noerpel, gewonnen werden. Dieser plant den grünen Wasserstoff zur Betankung von H2-Truck- oder -Bus-Flotten einzusetzen, heißt es in der Mitteilung weiter. Der Verkehrsverbund Move unterstützt das Projekt.
„Der H2-Hub in Villingen-Schwenningen wird einen entscheidenden Beitrag zur Dekarbonisierung regionaler Logistik- und Industrieunternehmen leisten und stellt für Infener einen weiteren Meilenstein im Ausbau des grünen Wasserstoffmarktes dar, der die lokale Wertschöpfung nachhaltig stärkt. Erst vor kurzem hat Infener den Baubeginn für einen weiteren Hub in Neumünster angekündigt. Infener strebt an, als führender Wasserstoffproduzent dezentrale Hubs in ganz Europa zu etablieren und somit wesentlich zur Dekarbonisierung und zur Umsetzung der EU-Wasserstoffstrategie beizutragen. Diese sieht bis 2030 die Installation von Elektrolyseuren mit einer Leistung von mindestens 40 Gigawatt vor“, zeigen Stadt und Unternehmen auf.
Die Infener AG
Infener ist eine 2023 gegründete AG mit Hauptsitz im Kanton Nidwalden in der Schweiz und Niederlassungen in Deutschland. Als Pionier in der Bereitstellung von dezentralen und nachhaltigen Wasserstofflösungen fokussiert Infener eigenen Angaben zufolge das Wachstum einer grünen, dezentralen und zirkulären Wasserstoffwirtschaft. Infeners Lösungen dekarbonisieren kommunale Industrie- und Verkehrssektoren mit dem Ziel einer klimaneutralen und wirtschaftlichen Energieversorgung. Infener entwickelt dafür grüne Wasserstoff-Hubs, integrierte Systemlösungen und innovative Produkte, wie den kürzlich mit dem German Innovation Award ausgezeichneten Ecore One, die von erneuerbaren Energien angetrieben werden. Zentral bei Infener ist der ganzheitliche Ansatz und das Ziel einer Wasserstoffkreislaufwirtschaft.